Das Abendland

Forseti

Leid verheißend 
wirkt der Morgen 
der aus weiter Ferne naht. 
Denn er birgt in 
seinem Schoße 
eines großen Übels Saat. 

Fremd und seltsam 
es schon dämmert 
dort am schmalen Himmelsrand. 
Eine Ahnung 
ist dem Morgen 
unheilvoll vorausgesandt. 

Berge hüllen sich in Nebel, 
Der sie deckt gleich Trauerflor. 
Aus den Tälern steigt ein Klagen 
Tönend in die Nacht empor. 

Durch der Lüfte weite Räume 
Ein so schweres Seufzen geht, 
Und ein Windhauch wie aus Gräbern 
Von den fernen Bergen weht. 

Wie zum Abschied Blätter winken 
In der Wälder Einsamkeit, 
Und es leuchtet wie von Blute 
Ihrer Trauer Herbsteskleid. 

Jedes Auge das noch wartet 
ein lebendig stolzes Licht 
wird bald trübe von dem Harme 
der in Tränen aus ihm bricht. 

Keiner Hoffnung milde Gabe 
Stärkt den edlen Geist, der wacht, 
Ruhmlos darbend ob des Bangens 
In des Abendlandes Nacht.


Zdroj: http://zpevnik.wz.cz