Gott Schenk Ihr Flügel

Rapsoul

Gott schenk ihr Flügel und hol sie hier raus 
Und lass sie nicht verdursten, gib ihr die Kraft, die sie braucht 
Oooh Gott schenk ihr Flügel (Gott schenk ihr Flügel) 
und hol sie hier raus (und hol sie hier raus) 
Sie liegt schon am Boden (Sie liegt schon am Boden) 
gib ihr die Kraft, die sie braucht (die Kraft, die sie braucht) 

Schwarzes langes Haar, hohe Stiefel, sexy Outfit, 
geschminkt und gut duftend, wenn sie aus’m Haus geht. 
Ihrem Kind noch ´nen Kuss gibt, damit es weiterschläft. 
Mit Tränen auf den Wangen macht sie sich auf den Weg 
Vor der Tür steht der Wagen von ´nem Typen mit der Lederjacke 
Er ist ihr Aufpasser, Zuhälter, so’n Ledernacken 
Goldkette tragender Glatzkopf, so’n richtiges Arschloch 
begrüßt sie mit Küsschen und hebt sie am Arsch hoch 
Sie gibt ihm ´ne Schelle und steigt ins Auto ein 
Er ihr hinterher und man hört nur noch Geschrei 
Der Wagen fährt los, direkt ins Hauptbahnhofsviertel 
Bevor sie arbeiten geht, drückt sie sich das Zaubermittel 
Das ihren Kopf freimacht und ihren Körper schmerzfrei 
Es klopft an der Tür und der erste kommt rein. 
So’n alter dicker Knacker und winkt mit 2 Scheinen 
Er kauft ihren Körper, doch ihre Seele bleibt frei 

Gott schenk ihr Flügel und hol sie hier raus 
Und lass sie nicht verdursten, gib ihr die Kraft, die sie braucht 
Oooh Gott schenk ihr Flügel (Gott schenk ihr Flügel) 
und hol sie hier raus (und hol sie hier raus) 
Sie liegt schon am Boden (Sie liegt schon am Boden) 
gib ihr die Kraft, die sie braucht (die Kraft, die sie braucht) 

Sie ist jung, geht noch zur Schule, 
und jeder mag sie, weil sie gerne für einen da ist 
Doch jeder Tag der für sie ´ne echte Qual ist 
Doch keiner weiß es, weil sie es verheimlicht 
Die Mutter ist schon tot, der Vater arbeitslos 
Er lebt in Aktien. 
Sie geht nicht gern nach Haus, denn er zieht sie nachts aus 
Und sagt „Das träumst du bloß!“ 
Sie ist verwirrt und will nur, dass es endet 
Schließt ihre Augen und wartet bis er geht 
Er sagt zum Schluss noch 
„Sag es keinem, denn wenn du’s sagst, schick ich dich ins Heim“ 
Sie fängt an zu weinen und sagt nur 
„Mama, wieso lässt du mich hier so allein“ 
„Ich will jetzt bei dir sein, Gott schenk mir Flügel“ 
„Denn wenn es Gott gibt, hat er auch Gefühle.“ 

Es ist jeden Tag dasselbe für sie. Sie wollt’ es nie so 
wie ihre Mutter sein, zu Haus allein, schläft jeden Abend unter Tränen ein 
Wächst ohne Vater auf und im Haus der große Bruder 
keine Liebe von der Mutter, schimpft sie Schlampe und Luder 
Eigentlich ist sie wirklich sweet, wenn man sie lächeln sieht 
Weil sie des Weggehen liebt, kam es vor, das sie bis spät nachts in den Clubs blieb 
Nur auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit und Verständnis 
Lernt sie ´nen Typen kennen – die Liebe zu ihm wächst bis unendlich 
Sie erkennt es viel zu spät, als sie`s nach 2 Wochen blickt 
dass während sie zu Hause bleiben muss, er ihre beste Freundin fickt 
Alles andere als Glück für die kleine Frau mit großem Traum 
Auswandern, Familie, Haus bauen, Liebe und Vertrauen 
Manchmal entspannt sie sich und lächelt, wenn sie im Solarium bräunt 
Als Belohnung für gutes Aussehen gibt`s zuhause Schläge vom Freund 
Das letzte was man von ihr fand, war ein Satz im Tagebuch 
„Gott, meine Flügel sind gebrochen, bitte erlöse mich von dem Fluch!“


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